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Alter Dackel

Demenz beim Hund

Die Lebenserwartung unserer Hunde steigt zum Glück – doch dadurch treten auch geriatrische Erkrankungen vermehrt auf.

Während Demenz beim Menschen weitestgehend bekannt ist, wissen nicht alle Tierbesitzer, dass diese Krankheit auch bei

älteren Hunden auftreten kann.

Was versteht man unter Demenz bei Hunden?

Bei der Demenz-Erkrankung kommt es zum langsamen Absterben von Nervenzellen, vor allem jenen, die für das Gedächtnis, die Orientierung oder das Bewusstsein zuständig sind. Dadurch ergibt sich, genau wie beim Menschen, im Laufe der Zeit eine Beeinträchtigung des Verhaltens Deines Hundes, also eine Art Hundealzheimer.

Bei Hunden bezeichnet man eine Demenz-Erkrankung übrigens als kognitives Dysfunktionssyndrom (CDS).

Ursachen für Demenz bei Hunden

Da die Ursachen für Demenz bei Hunden noch nicht zu 100% geklärt sind, gibt es auch keine bewährte Prophylaxe. Es empfiehlt sich jedoch, Deinen Liebling geistig zu fördern und das Futter an das Alter anzupassen. Hundesenioren sollten etwa alle 6 Monate für eine Routineuntersuchung zum Tierarzt, um Symptome von CDS oder anderen Erkrankungen frühzeitig erkennen zu können.

CDS bricht erst im fortgeschrittenen Alter aus. Wann genau ein Hund sich im „fortgeschrittenen Alter“ befindet, hängt von mehreren Faktoren, wie z.B. der Rasse ab. Aus diesem Grund kann die Krankheit nicht auf ein bestimmtes Alter festgelegt werden. Es gibt aktuell auch keinen Hinweis auf eine Prävalenz unter spezifischen Hunderassen, Verhaltensmerkmalen oder der Ernährung.

Einer Studie zufolge, erkranken fast 30% der Hunde im Alter von 11 bis 12 Jahren und bis zu 68% der Hunde mit einem Alter von 15-16 Jahren an CDS.

Symptome bei CDS

Eine Diagnose zu stellen ist nicht immer ganz einfach, da die beim Menschen verwendeten Kriterien zur Diagnosestellung bei Hunden nicht angewendet werden können. Die Anzeichen können auch normale Alterserscheinungen sein. Dennoch gibt es Symptome, die auf eine Demenz-Erkrankung beim Hund hindeuten.

Die häufigsten Symptome sind

  • Desorientiertheit

  • Wand anstarren

  • Zielloses Umherwandern

  • Vergessen der Grundkommandos

  • Veränderte Interaktionen mit bekannten Personen/Tieren

  • Verweigerung des Futters

  • Veränderter Schlaf-Wach-Rhythmus

  • Stubenunreinheit

  • Veränderte Aktivität

  • Verstärktes oder vermindertes Bedürfnis nach Zuneigung

  • Reizbarkeit

 

Die Ausprägungen der einzelnen Krankheitssymptome können jedoch sehr unterschiedlich sein.

Desorientiertheit

Dabei kann es vorkommen, dass Dein Hund

  • ziellos umherwandert

  • ins Leere starrt und

  • im Haushalt lebende Personen nicht mehr erkennt.

Außerdem äußert sich dieses Symptom dadurch, dass der Vierbeiner an der falschen Türe darauf wartet, ins Freie zu gelangen, oder auch auf der falschen Seite der Türe. Ist er endlich draußen, erweckt es den Anschein, als ob er nicht mehr weiß, wieso er hinausgehen wollte oder er macht insgesamt einen verwirrten Eindruck. Zusätzlich kann es auch vorkommen, dass Dein Liebling unfähig ist, Hindernisse zu überwinden oder auf Rufen seines Namens kaum reagiert.

Veränderte Interaktionen

Ein typisches Anzeichen für eine Demenz bei Hunden ist auch die veränderte Interaktion. Ist das Verlangen des Hundes nach Zuwendung und Streicheleinheiten gering und auch das Interesse an Spielzeug und interaktiven Spielen nicht mehr vorhanden, deutet dies auf Demenz hin. Kranke Hunde entziehen sich oft dem Streicheln und begrüßen ihre Besitzer nur mehr mit wenig Freude. Zudem sind die Vierbeiner leichter reizbar und plötzlichen Stimmungsschwankungen unterworfen.

Veränderter Schlaf-Wach-Rhythmus

Ist dein Hund vermehrt müde und braucht untertags mehr Schlaf als bisher, kann das ebenso ein Anzeichen von CDS sein. Vor allem aber bei Dämmerung oder in der Dunkelheit scheinen die Hunde ratlos zu sein und wandern hechelnd oder winselnd auf und ab. Der unregelmäßige Schlafrhythmus macht dem Vierbeiner sehr zu schaffen.

Stubenunreinheit

Vierbeiner, die vorher stubenrein waren und plötzlich wieder unsauber sind, könnten ebenso an Demenz erkrankt sein. Manchmal signalisieren erkrankte Hunde seltener oder sogar gar nicht mehr, dass sie hinaus müssen, um ihr Geschäft zu erledigen.

Veränderte Aktivität

Zielloses Umherwandern bzw. ein Abnehmen von zielgerichteten Aktivitäten, also die veränderte Aktivität deines Hundes, kann ein Anzeichen für Demenz bei Hunden sein. Der Vierbeiner zeigt dabei wenig Interesse an der Umgebung und kaum Reaktion auf bekannte Aufforderungen. Wenn freudige Begrüßungen und das Interesse an geliebtem Spielzeug oder Leckerlis abnimmt und Dein Hund plötzlich ängstlich, launisch oder sogar aggressiv reagiert, solltest du unbedingt deine Beobachtungen abklären lassen.

Die genannten Symptome können jedoch auch eine ganz andere Ursache haben. Aus diesem Grund ist es unerlässlich, dass Du den Tierarzt deines Vertrauens aufsuchst und Deinen Liebling gründlich untersuchen lässt.

Mögliche Therapieansätze

Wird eine Demenz-Erkrankung beim Hund festgestellt, muss mit der Therapie so bald wie möglich begonnen werden. Du sollten bereits zu Beginn wissen, dass es sich dabei leider um eine unheilbare Erkrankung handelt und therapeutische Maßnahmen meist nur eine Verlangsamung des Erkrankungsprozesses bewirken.

Dabei können folgende drei Maßnahmen ergriffen werden:

Verhaltenstherapie

Mentale Stimulation durch Lernen von neuen Kommandos, Training mit Intelligenzspielzeugen und Setzen von neuen Reizen, z.B. mit neuen Spazierwegen, soll das Absterben von Nervenzellen verlangsamen.

Siehe hierzu das Kursangebot von DOGXSTYLE:

Ernährung

Neben der Umstellung auf Futter speziell für Hundesenioren gibt es Studien, die eine Verbesserung der Symptome durch die Beigabe von MCT-Öl zum Futter versprechen.

Pharmakologische Maßnahmen

Zur Behandlung von Demenz bei Hunden werden Medikamente eingesetzt, die die Durchblutung und Gehirnleistung fördern sollen.

Am besten besprichst Du die geeignete Behandlungsmethode mit Deinem Tierarzt.

Sicherheit trotz Demenz?

Ist dein Hund an CDS erkrankt, so benötigt er deine vollste Aufmerksamkeit, noch mehr als zuvor. Die wichtigste Therapiemaßnahme, die Du ergreifen kannst, ist daher Deinem Vierbeiner Sicherheit zu geben und ihn nicht alleine zu lassen. Aber was passiert, wenn Dein Vierbeiner aufgrund seiner Erkrankung von Zuhause wegläuft und nicht mehr nach Hause findet? Diese und ähnliche Situationen sind leider keine Seltenheit bei demenzkranken Vierbeinern.

Tipps für den Umgang mit einem Hund mit CDS

Auch wenn es sich beim kognitiven Dysfunktionssyndrom um eine unheilbare Krankheit handelt, kannst Du Deinen Vierbeiner unterstützen:

  1. Beschäftige Deinen Hund ausreichend und fördere ihn auch geistig.

  2. Fördere die soziale Interaktion mit anderen Hunden.

  3. Bewegung im Freien unter Sonnenlicht unterstützt einen regelmäßigen Schlaf-Wach-Rhythmus.

  4. Spaziergänge sollten unbedingt weiterhin stattfinden.

  5. Passe Dein Zuhause den Anforderungen Deines kranken Hundes an, ähnlich wie bei einem Welpen oder einem Kleinkind.

  6. Routinierte Abläufe für Fressen, Spazierengehen und Schlafen sind nun besonders wichtig.

  7. Falls notwendig, kannst Du auf Hundewindeln oder saugfähige Unterlagen zurückgreifen.

  8. Verwende spezielles Futter für Hundesenioren, nach Absprache mit Deinem Tierarzt.

  9. Regelmäßige Tierarztbesuche zur Kontrolle und Anpassung der Behandlungsmethode sind Pflicht.

  10. Du kannst Dich auch über alternative Behandlungsformen schlau machen.

  11. Umgestalten der Wohnräume sollte vermieden werden, da Dein Hund das vertraute Umfeld schätzt.

  12. Überfordere Deinen Liebling nicht mit neuen Reizen wie Spielzeug, Menschen oder Spielgefährten.

  13. Halte Kommandos kurz, einfach, aber trotzdem fordernd.

  14. Zeig Deinem Hund, wie sehr Du ihn liebst.

  15. Die Bedürfnisse Deines Hundes werden sich ändern und du solltest ihn so gut wie möglich dabei unterstützen.

 

Genießt die kostbare gemeinsame Zeit!

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